Am 3. September 1931 fuhr das Kopenhagener Schiff P. N. Damm an der Küsten Nordnorwegens entlang, um seine Holzlast nach England zu bringen, als etwas schief ging.
Es war diesig und herrschte schlechte Sicht für die Besatzung des Schiffes, als man versuchte, durch den schmalen Tjeldsund zwischen den Lofoten und dem Festland zu fahren. Plötzlich ging ein heftiger Ruck durch das Schiff, als dieses vor der kleinen Stadt Sandtorg auf Grund lief.
Der Aufprall des Schiffes auf Grund war so kräftig, dass ein ganze vier Tonnen schwerer Steinblock sich im Schiffssteven verkeilte.
Das Schiff fuhr in die nächstgelegene Stadt Lødingen, wo die Risse im Rumpf abgedichtet wurden. Es mag unglaublich klingen, aber man beschloss, den Steinblock nicht zu entfernen. Das sollte erst in der Werft in Helsingør gemacht werden, wo das Schiff ein Jahr zuvor gebaut worden war. Dort wurde der Stein dann bei der Hauptreparatur auch endlich entfernt, bevor der Dampfer mit seiner Last die Fahrt nach England fortsetzte.
Wie aber kam der Stein dann nach Hornbæk?
Das ist einem Reeder zu verdanken, der in Helsingør wohnte und beschloss, den großen, schweren Stein nach Hornbæk zu seiner Sommervilla bringen zu lassen, wo er viele Jahre lang im Vorgarten des Hauses lag. Warum, das wissen wir nicht. Der Stein ging aber fast verloren, als der nächste Hauseigentümer beschloss, ihn vergraben und mit Erde bedecken zu lassen - Er erkannte wohl nicht, was an dem riesigen Stein so faszinierend sein sollte.
Glücklicherweise gab es in Helsingør zwei besonders an Schiffen interessierte Menschen, die sich an die Geschichte des Steins erinnerten und gehört hatten, dass er vergraben werden sollte. In 2014 nahm man Kontakt mit der heutigen Hauseigentümerin auf, die meinte, dass der Stein nach wie vor im Vorgarten liegt. Mit ihrer Genehmigung und dank vieler Sponsoren konnte der Stein endlich aus dem Erdreich befreit werden und steht jetzt stolz auf seinem neuen Fundament an der Hafenmole.
Der Stein besteht hauptsächlich aus Dolomit, einer hellen Grundmasse aus der Familie der Kalkspate. Die großen, sehr dunklen Flecken auf dem Stein sind Hornblende und weisen darauf hin, dass der Stein irgendwann stark erhitzt wurde, wobei die schönen, schwarzen Kristalle sich gebildet haben.
Man mag der Geschichte man eigentlich kaum glauben, aber es gibt tatsächlich mehrere Bilder von dem im Rumpf des Dampfschiffes verkeilten Stein. Im Hafen von Hornbæk können Sie sich heute von der tatsächlichen Größe dieses Steins überzeugen!
Quelle und Bild: Helsingør Leksikon
Koordinaten: Breite: 56.094168
Länge: 12.456834