Ursprünglich war die Kunstsammlung Privateigentum des Gutsherrn und Politikers Johannes Hage (*1842-†1923). Die Sammlung gehörte ihm etwa 10 Jahre lang, von 1895 bis 1905 und 1908 hat er sie in die eigenständige gemeinnützige Einrichtung umgewandelt, die sie noch heute ist. Die Sammlung enthält einmalige Kunst aus Dänemark und Europa, u. a. Werke einiger der bekanntesten und beliebtesten Künstler Europas aus der Renaissance, dem Barock und dem dänischen Goldenen Zeitalter. Außerdem bietet das Museum ständig interessante Sonderausstellungen, so dass man in der hübschen Umgebung von Nivaagaard immer neue Kunst erleben kann.
Nivaagaard ist aber auch dafür bekannt, den Rahmen einer dramatische Geschichte abgegeben zu haben: Den Raub des Rembrandtgemäldes in 1999.
Das Spektakuläre an dem Raub war, dass er am helllichten Tage passiert ist, wie auch der Wert der beiden gestohlenen Gemälde. Gestohlen wurden das Rembrandt-Gemälde Portrait einer 39-jährigen Frau aus 1632 und das Porträt eines jungen Mannes aus 1490, das dem italienischen Renaissancemaler Giovanni Bellini zugeschrieben wird. Es ist unsicher, was die Gemälde bei einer Auktion bringen würden, da sie von unschätzbarem Wert sind, aber einige tippen auf bis zu 100 Mio. Kronen.
Der 29. Januar 1999 war ein ruhiger Tag im Museum, es gab nur sechs Museumsbesucher und die beiden Angestellten. Als vier der Besucher das Museum verließen, blieben nur noch zwei zurück - und das haben zwei Männer sofort ausgenutzt. Der eine hat das Rembrandt-Gemälde herausgeschnitten, der andere das von Bellini. Der Wächter versuchte, sie zu stoppen, wurde von den Räubern aber ausgeschaltet - konnte aber noch das große, dunkle Fluchtauto und Teile des schwedischen Kennzeichens sehen.
Die Polizei hat intensive Nachforschung betrieben, es erwies sich jedoch als ausgesprochen schwierig, den Räubern und den gestohlenen Gemälden auf die Spur zu kommen. Bei der Polizei gingen viele Meldungen und Hinweise ein, die jedoch zu keinem Ergebnis führten.
Ein halbes Jahr nach dem Diebstahl kam es zu einem Durchbruch in der Sache. In die dramatische Aufklärung waren ein englischer Rechtsanwalt, das dänische mobile Team der Kriminalpolizei, zwei Zivilagenten und ein Agent involviert, der einen russischen Mafiosi spielte.
Am 24. August 1999 wurden zwei Personen festgenommen, die versucht hatten, die Gemälde zu verkaufen. Während der Gerichtsverhandlung in 2003 stellte sich heraus, dass die Diebe der Auffassung waren, dass die Gemälde nur etwa 400.000 kr. Wert waren - Sie wussten nicht, welche einmaligen Kunstwerke sie gestohlen hatten. Dieser Coup hat viele fasziniert und in 2003 wurde die Geschichte über den Diebstahl unter dem Titel Rembrandt verfilmt. Der Film ist eine freie Interpretation des eigentlichen Handlungsverlaufs.
Die Gemälde waren, abgesehen von kleineren kosmetischen Schäden am Rembrandt-Gemälde - nicht beschädigt worden und sind heute wieder in der Nivaagaard Kunstsammlung zu sehen.
Quelle: Dansk Politi und Nivaagaard Malerisamling
Foto: Nivaagaard Malerisamling
Koordinaten: Breite: 55.927190
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