Søkortsfortællinger

Svendborgsund (Svendborg Strait)

Das kleine, winkelige Fahrwasser zwischen Tåsinge und Fünen heißt Svendborgsund. ”Sund” ist eine alte Bezeichnung für das Schwimmen, aber trotzdem war der Sund schon immer eines der am meisten befahrenen Fahrwasser Dänemarks. Der Sund erstreckt sich über 13 Kilometer von Grasten im Osten bis Lehnskov im Westen und hat seinen Namen von der Stadt Svendborg, die an einem der besten Naturhäfen in der Dänischen Südsee entstanden ist.

Der Svendborgsund ist lang und voller Strömungen. Die Strömung ist sehr unregelmäßig, da sie stark vom Wind beeinflusst wird. Nordwestliche Stürme bringen normalerweise westliche Strömungen mit einer Geschwindigkeit von bis zu sechs Knoten mit sich. Das Gleiche gilt bei östlichen Stürmen. In extremen Fällen kann die Strömung mehrere Tage lang in die gleiche Richtung gehen. Bei ruhigen Windbedingungen ändert sich die Strömung ca. alle sechs Stunden und hat eine Geschwindigkeit von 2-3 Knoten.

Vom Sund aus führte der Weg sowohl in die weite Welt als auch in die anderen Teile der Dänischen Südsee, obwohl es schon immer als schwieriges Fahrwasser galt. Die zahlreichen Riffe und Sandbänke, abrupt ändernde Tiefen und veränderliche Strömungen haben die Durchfahrt zu einem riskanten – aber schönen – Unterfangen gemacht. Die Fahrrinne führt steil den breiten, fast trockenen Landgrund auf beiden Seiten hinauf und schlängelt sich durch Sandbänke und Holme. Abgesehen von einem bewaldeten Steilhang zwischen Øksnebjerg und Christiansminde ist die Küste auf der Seite von Fünen flach mit grünen Böschungen.

In den 1960ern wurde eine Reihe von Brücken gebaut, die – quer über Tåsinge – Langeland mit Fünen verband und somit auch Tåsinge, Langeland und Siø miteinander verknüpfte. Die Svendborgsund-Brücke wurde 1966 fertiggestellt und beendete das historische Fährenmonopol des Sunds. Von den 1930ern bis 1966 war die Überfahrt von Svendborg nach Vindeby auf Tåsinge die am meisten befahrene Fährenroute in Dänemark nach der Route über den Großen Belt. Eine Million Autos wurden Anfang der 1960er jährlich übergesetzt.

Der Sund hatte immer eine wichtige Bedeutung in Bezug auf Machtstrukturen. Entlang des Sundes liegen mehrere mittelalterliche Festungsorte. Auf der Seite vonTåsinge war Kærstrup das Zentrum der Macht. Weiter westlich, nach dem Abknicken des Sundes bei Svendborg, lagen die beiden Mittelalterburgen Horseslot und Saksenborg ganz nah am Wasser des Sundes. Als Standort für die Überwachung des Sundes eignete sich Saksenborg, da die Burg prominentauf einer kleinen Landzunge platziert war, die südlich von Iholm in den Svendborgsund ragt. Das Gleiche kann man von Horseslot behaupten, das in Horseskov (Horsewald) einen Kilometer länger östlich nah an der Küste lag. Die Burgen konnten Zoll verlangen oder Piraterie betreiben. Auf Fünen übernahmen Skattertårnet in der befestigten Stadt Svendborg und die Königsburg Ørkild die Kontrolle des Sundes.

Die Burgen stammen aus der Zeit, als die Dänische Südsee ein exponiertes Gebiet war. Im 12. Jahrhundert suchten wendische Piraten das Gebiet heim und seitdem bildete die Dänische Südsee das Grenzgebiet zwischen dem Königreich Dänemark und den Herzogtümern Schleswig und Holstein.

Der nahe Sund wurde von Fähren und Paketbooten bedient. Die Sundfähre Helge aus dem Jahr 1924 fährt immer noch. Helge hat fünf Anlaufstellen bei Grasten, Troense, Valdemar Slot, Vindeby Øre und Christiansminde. 

Andre Charts geschichten

i sejleruniverset Über ein Inselmeer mit Weltklasse
Copyright 2024 © Havneguide.dk