Søkortsfortællinger

Rudkøbing Løb (Rudkøbing Passage)

Nördlich von Bredningen liegt Rudkøbing Løb. Ein „løb“ ist eine natürliche oder gegrabene Rinne, die durch einen seichten Abschnitt eines Fahrwassers führt. Rudkøbing Løb war ursprünglich ein Abfluss für den Binnensee, der Bredningen nach der Eiszeit war. Dort, wo der Abfluss der Küste am nächsten kam, gab es einen guten Ladeplatz und hier entstand die Stadt Rudkøbing, die einen Schiffssteg, bis 1826 jedoch keinen eigentlichen Hafen hatte. Größere Schiffe konnten nicht am Schiffssteg anlegen und dies, zusammen mit einer kleinen Geschützbatterie auf dem Schiffssteg verhinderte im Oktober 1658 während der Dänisch-Schwedischen Kriege zwei Mal, dass schwedische Soldaten bei der Stadt an Land gehen konnten. Zum Leid der Langeländer gelang es den Schweden später doch, in Nordlangeland an Land zu gehen und die gesamte Insel zu erobern, die daraufhin gründlich ausgeplündert wurde.

Im 19. Jahrhundert wuchs der Schiffsverkehr, und da die Dampfschifffahrt aufzublühen begann, wurden gute und sichere Fahrwassermarkierungen notwendig. Es wurde eine Lotsenstation in Rudkøbing eingerichtet. Die Passage hatte ihre natürliche, etwas geschnörkelte Rinne und diese wünschte man aus Rücksicht auf die Schiffsfahrt zu begradigen und zu vertiefen. Heute ist die Rinne drei Meter tief und die Passage wird von drei Leitfeuerstationen erhellt.

Rudkøbing Løb verläuft weiter vom Hafen von Rudkøbing aus in Richtung Norden und heute liegt die Passage in der 80 Meter breiten Durchfahrtspassage in der Mitte der Langelandsbrücke, die 1962 Langeland mit Siø verband. Die Höhe der Brücke beträgt 26 Meter. Die Rinne verläuft ein gutes Stück weiter nach Norden und endet an der nördlichen Einfahrtsboje auf Höhe von Pæregård auf Langeland und Vemmenæs Skov bei Tåsinge. Auf der Langelandsseite gibt es eine Reihe von Untiefen: Der Brücke am nächsten liegt Bagergrunden, danach Rifbjerg Grund und am längsten in Richtung Norden Middelgrund.
Die Strömung in Rudkøbing Løb verläuft entweder in Richtung Norden oder Süden – und ändert sich alle sechs Stunden. Für einen kurzen Zeitraum herrscht „slækstrøm“. Man muss sich vor der Strömung in Acht nehmen; sie kann zeitweise 4-5 Knoten schnell sein. 

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