Bei der Einfahrt nach Faaborg kommt man nicht umhin, den gelben Glockenturm zu bemerken, der sich vom höchsten Punkt der Stadt erhebt. Er wurde für die ursprüngliche Kirche aus dem 13. Jahrhundert erbaut. Sie hieß St. Nikolai Kirche und wurde kurz nach der Reformation abgerissen, als die Bürger der Stadt die fast neue Kirche des Helligåndklosters vom König zugesprochen bekamen, der die alte Kirche anschließend als Kornlager verwenden wollte. Sie wurde jedoch nie als solches in Gebrauch genommen und deswegen abgerissen. Der Glockenturm blieb jedoch stehen. Einer der Gründe war, dass er ein guter Aussichts- und Bezugspunkt war, den von Weitem sehen konnte. Kommt man vom Svendborgsund aus und hat Svelmø Trille umrundet, liegt man nicht viele Meter daneben, wenn man bei der Fahrt durch den Grydeløbet nach Faaborg den Turm als Bezugspunkt nimmt.
Katterød Rev (Katterød Riff), das sich von Fünen bis fast zu den grünen Bojen erstreckt, die Grydeløbet markieren, liegt bei normalem Wasserstand oft nur wenige Zentimeter unter der Wasseroberfläche. Es ist daher unmöglich, auf diesem Weg Richtung Faaborg zu segeln. Im Lauf der Zeit haben viele Segler dies auf die harte Tour lernen müssen. Viele waren sicherlich auch überrascht, wenn sie einen Fischer sahen, der ungewöhnlich weit von der Küste weg in Wathosen eine Meerforelle oder einen Hornhecht aus dem Wasser zog.
Gegenüber von Faaborgs Hafen liegt ein Stück Land, das Sletrøn genannt wird (55° 05.413’ N 010° 13.970’ E). Es ist mit einer roten Boje gekennzeichnet. Es handelt sich hierbei nicht um ein natürliches Stück Land. Angeblich wurde es durch Ballast, der von Schiffen über Bord geworfen wurde, geschaffen. Dies ist sehr wahrscheinlich, da im Lauf der Zeit mindestens zwei Werften am heutigen Hafen gelegen haben. Erst Dyreborgs Werft, die im 19. Jahrhundert an der westlichen Seite des Hafens Richtung Stadt lag und danach die namhafte Møllers Værft (Møllers Werft), die von 1868 bis 1938 in Betrieb war. Hier wurde ein Großteil der dänischen Feuerschiffe gebaut. Darunter eines, das jetzt als Museumsschiff funktioniert und im Hafen von Esbjerg liegt, das Feuerschiff des Nationalmuseums im Nyhavn in Kopenhagen und eines, das im Kanal von Christianshavn in Kopenhagen liegt. Darüber hinaus wurden die bekannten Veteranenschiffe Mira und Halmø auch in Møllers Werft gebaut. Wenn eines der großen Holzschiffe zu Reparationen an Land geholt werden mussten, musste der Ballast vom Schiff geworfen werden. Dadurch wurde Sletrøn geschaffen. Die Unterlage ist, aufgrund der vielen Feldsteine, sehr hart.
Das Charakteristische am Hafen von Faaborg ist die Hafenfront, die nur durch einen gewöhnlichen Verkehrsweg vom Hafen getrennt ist. Es sind die Rückseiten der großen Kaufmannshöfe in Form einiger Lagerhäuser und ein einzelner Hinterhof mit einem charaktervollen sechskantigen Gartenpavillon. Der Garten wurde seit der Erbauung des Kaufmannshofes in der Holkegade 1, Anfang des 18. Jahrhunderts, immer als solcher verwendet.